Die letzten Haare wurden grau,
das ist der Zahn der Zeit;
ich habe Kinder, eine Frau,
doch werde ich daraus nicht schlau:
ist das Glückseligkeit?
Noch such und finde ich mir Ziele,
noch will und muss ich etwas tun.
Es sind der Tage nicht mehr viele,
die mir gegönnt in aller Stille
vor´m allerletzten Ruh´n . . .
Sei´s drum, ich will es nicht beklagen,
ich hab dem Leben mich gestellt,
und ich genoss viel von den Tagen,
wo mutig-kühnes, tolles Wagen
sich zu der Jugend hat gesellt.
Jetzt ist´s vorbei, – wer schert sich drum.
Ein Staubkorn war ich nur.
Ach Kind, – nimm dieses nur nicht krumm,
bin ich dereinst für ewig stumm,
bleib Teil ich der Natur!
Günther J. Wolf
1941 – 2014